Tarnmuster oder Camouflage dienen dazu, die Erscheinung einer Person oder eines Gegenstands soweit es geht mit der Umwelt verschmelzen zu lassen. Besonders für das Militär ist dies besonders wichtig. Aus diesem Grund werden bestehende Tarnmuster stets weiterentwickelt und verbessert, so auch das bekannte U.S. Woodland Camouflage Muster.
Heute findet das Woodland Camouflage Tarnmuster noch bei einzelnen Truppen der US- amerikanischen Streitkräfte vereinzelten Einsatz. Dabei kann es auch heute noch durchaus mit neuen und weiterentwickelten Mustern mithalten, was die Tarnung angeht.
Der folgende Artikel wird über die Entwicklung des U.S. Woodland Camouflage Musters aufklären und darauf eingehen, wo dieses Tarnmuster auch heute noch Einsatz findet. Außerdem werden die Stärken und Schwächen des Tarnmusters näher beschrieben werden und wie es sich im Vergleich zum Kryptek Camouflage schlägt.
Die Entwicklung des Woodland Camouflage
Das Woodland Tarnmuster entwickelte sich aus dem früheren ERDL Tarnmuster. Die beiden Muster sehen sich relativ ähnlich mit dem Unterschied, dass das Woodland M81 Camouflage etwas größere Elemente besitzt.
Bei der Weiterentwicklung des ERDL Tarnmusters, wurden die einzelnen, farbigen Elemente neu gezeichnet und angeordnet. Dadurch sollte ein weniger gleichmäßiges Muster erreicht werden. Einzelne Teile des ursprünglichen Musters wurden daher herausgenommen. Generell wurden die einzelnen Elemente des Woodland Camouflage größer gestaltet.
Genau wie beim ERDL Tarnmuster, kommen auch bei U.S. Woodland Muster die gleichen, vier Farben zum Einsatz: grün, braun, sandfarben und schwarz. Diese vier Farben besitzen dabei einen relativ hohen Kontrast zueinander.
Das Einsatzgebiet des Woodland Camouflage
Wie der Name schon sagt, wurde das Woodland Tarnmuster für den Einsatz in Waldgebieten entwickelt. Im Gegensatz zum ERDL Camouflage, sind Soldaten in Woodland Tarnanzügen nun schwerer aus der Entfernung zu erkennen. Dafür sorgen vor allem die größeren Elemente (Makrotarnung).
Dagegen sticht das Muster aus nächster Nähe mehr hervor, als das ERDL Tarnmuster (Mikrotarnung). Das Woodland Camouflage wurde also so konzipiert, dass sein Tarneffekt In der Nähe abnimmt.
Grund für diesen veränderten Tarneffekt, war das neue Einsatzgebiet des Woodland Musters. Zuvor fanden Kämpfe vor allem noch aus nächster Nähe statt, wie beispielsweise im Vietnam Krieg. Genau für diese Situationen war das ERDL Tarnmuster entwickelt worden.
Jetzt benötigte man allerdings ein Tarnmuster für den Kampf auf Distanz, wie zum Beispiel für Europa. Da sich der taktische Fokus des US-amerikanischen Militärs verändert hatte, musste also auch die Tarnung auf die neuen Verhältnisse angepasst werden. Für den Kampf auf Distanz ist das Woodland Tarnmuster bestens geeignet. Dank seiner großen Elemente verschmelzen Soldaten, Panzer und ähnliches bestmöglich mit der Waldumgebung.
Die heutige Nutzung des Woodland Camouflage
Heute findet das Woodland Camouflage bei U.S. Streitkräften keinen Einsatz mehr an vorderster Front. Allerdings findet man es bei einigen Branchen noch im eingeschränkten Einsatz. Einige Anzüge und Westen, welche noch übrig sind, werden auch heute noch in bestimmten Truppengattungen getragen.
Zudem sind auch einige Spezialeinheiten mit modifizierten Uniformen ausgestattet. So zum Beispiel die USMC Forces Special Operations Command oder die United States Navy Seals. Im Folgenden ist ein Überblick über das heutige Einsatzgebiet des Woodland Camouflage innerhalb der USA zu finden.
In der U.S. Army
Ab Mitte der 2000er wurde das Woodland Tarnmuster auf der Einsatzbekleidung nach und nach durch das digitale Universelle Tarnmuster (ACU) ersetzt. Bei letzterem handelt es sich um ein stark verpixeltes Tarnmuster, bei welchem die einzelnen Farb-Elemente miteinander zu verschmelzen scheinen. Beim U.S. Woodland Camouflage sind die einzelnen Elemente dagegen klar voneinander abgegrenzt.
Außerdem wurde beim digitalen, universellen Tarnmuster auf die schwarze Farbe verzichtet, da diese so kaum in der Natur vorkommt. So sollte eine noch bessere Tarnung garantiert werden.
Das Woodland Muster selbst wurde im Jahr 2019 durch das Operationelle Camouflage Muster (Multicam) ersetzt. Auch die Kriegsuniformen im digitalen Universellen Tarnmuster wurden zugunsten des neuen Musters ausgemustert.
Bei der U.S. Navy
Bei der U.S. Navy findet man das Woodland Tarnmuster noch bei vereinzelten Einheiten und Organisationen. So kommt es beispielsweise noch bei den Navy Seals und bei der SWCC zum Einsatz. Ein relativ großer Teil der Streitkräfte trägt noch das alte Woodland
Tarnmuster auf den Tarnanzügen. Ansonsten findet man das Woodland Muster auch noch bei einzelnen, persönlichen Körperpanzern, wie zum Beispiel bei IBA oder PASGT. Auch an Bord einiger Kriegsschiffe stößt man noch auf die alte Tarnung.
Bei der U.S. Marine
Bei der U.S. Marine wurde das Woodland Tarnmuster im Jahr 2002 ausgemustert. Allerdings wurde es im Jahr 2011 vom “United States Marine Corps Forces Special Operations Command” wieder eingeführt und ist dort auch heute noch zu finden.
Bei der U.S. Airforce
Bei der U.S. Airforce wurde das Woodland Tarnmuster im Jahr 2011 ausgemustert. Jedoch wird es bei der Civil Air Patrol noch bis einschließlich dem 15. Juni 2021 im Einsatz bleiben.
Bei staatlichen Verteidigungskräften
Stattliche Verteidigungskräfte der Vereinigten Staaten von Amerika nutzen auch heute noch das Woodland Muster. Auch bei verschiedenen Polizeieinheiten, wie zum Beispiel bei der Rhode Island State Police, kann man das alte Tarnmuster noch sehen.
Wie schlägt sich das Woodland Camouflage beim Einsatz in Waldgebieten
Das Woodland Camouflage wurde primär für den Einsatz in grünen bis braunen Waldgebieten entwickelt. Zudem wurde das Tarnmuster so konzipiert, um vor allem in der Entfernung eine gute Tarnung zu ermöglichen. Durch die größeren Elemente und die speziell ausgewählten Farben passt sich das Tarnmuster optimal der Umgebung eines europäischen Waldes an. Auf mittlerer und längerer Distanz kann das Woodland Muster die Silhouette von Personen gut aufbrechen, da die Farben stark der umgebenden Vegetation gleichen. Jedoch stechen die einzelne, größere und mittelgroße, schwarze Elemente stark hervor. Da im europäischen Wald kaum schwarze Farbe in der Natur vorkommt, kann das Tarnmuster unter Umständen etwas dunkel wirken.
Insgesamt wirkt das Woodland Camouflage also etwas weniger natürlich als beispielsweise das Kryptek Camouflage. Durch die großen Flächen und teilweise dunklen Farben wirkt das Muster weniger tief und vielschichtig.
Im Folgenden wird nun genauer auf die Tarnwirkung des Woodland Camouflage auf naher sowie auf weiter Distanz eingegangen werden (Makro- und Mikrotarnung).
Das Woodland Camouflage auf naher Distanz
In der Nähe passen sich die Farben des Woodland Camouflage recht gut der Umgebung an. Allerdings bereitet die Größe einzelner Elemente leichte Probleme. Das Tarnmuster scheint nicht so gut mit der Umgebung zu verschmelzen, wie dies beispielsweise beim Kyptek Camouflage der Fall ist. Vor allem wenn die Person, welche den Tarnanzug trägt, zwischen den Bäumen steht, ist sie relativ auffällig.
Kniet der Soldat dagegen im hohen Gras des Waldes, gibt er ein viel kleineres Ziel ab. So kann das Tarnmuster seine Silhouette auch viel leichter mit der Umgebung verschmelzen lassen. In diesem Fall lassen die verschiedenen Farben des Woodland Musters die Person optimal mit ihrer Umgebung Eins werden. Die Farben des Woodland Tarnmusters verschmelzen mit den Farben des Waldes noch besser als dies die Farben des Kryptek Camouflage vermögen. Allerdings bereiten auch hier die relativ großen Flächen des Tarnmusters noch einige Probleme.
Befindet sich der Soldat in der Bauchlage, kann man ihn anhand der großen und teils sehr dunklen Elemente des Woodland Musters relativ eindeutig erkennen.
Das Woodland Camouflage auf weiter Distanz
Das Woodland Camouflage wurde ursprünglich für den Einsatz in Kämpfen auf Distanz entwickelt. Daher sollte man sich unbedingt die Performance des Tarnmusters auf weiter Distanz ansehen.
Beim Stehen zwischen den Bäumen hat das Woodland Tarnmuster auf weiter Distanz die gleichen Nachteile wie in der Nähe: Aufgrund der großen Flächen der Muster verschmilzt die Person weniger gut mit der Umgebung.
Dasselbe Phänomen zeigt sich in der knienden Position. Das Kryptek Camouflage kann, dank seiner kleineren und helleren Elemente, dagegen besser mit der Umgebung verschmelzen.
Befindet sich der Soldat in der Bauchlage, kann man ihn zwischen den Bäumen nur dann erkennen, wenn man weiß, dass er überhaupt da ist. Zwar sind die dunkleren Elemente des Tarnmusters immer noch klar zu erkennen, doch könnte man auch davon ausgehen, es handle sich um schattige Bereiche im Gras.
Das Woodland Camouflage - Ein gutes Tarnmuster
Über die letzten Jahre wurden verschiedene Camouflage Muster weiterentwickelt und verbessert. Dadurch können die Tarnmuster stets auf die, sich ständig ändernden, Kampfsituationen des Militärs angepasst werden. Denn natürlich hängt das optimale Muster stets vom jeweiligen Einsatzgebiet und der Distanz während des Kampfs ab.
Das Woodland M81 Camouflage konnte sich allerdings über die letzten Jahre hinweg bewähren. Zwar wird es nicht mehr an vorderster Front der US-amerikanischen Streitkräfte eingesetzt, doch trotzdem findet man es noch in bestimmten Einheiten und Organisationen. Auch in vielen anderen Ländern weltweit ist das M81 Tarnmuster noch im Einsatz.
Das Tarnmuster hat sich zu Recht so lange in verschiedenen Armeen auf der ganzen Welt gehalten. Schließlich sorgt es in Waldgebieten sowohl auf mittlerer als auch auf langer Distanz für eine gute Tarnung. Lediglich auf kurzer Strecke vermag das Muster die Silhouette des Trägers nicht so gut aufzubrechen.
Taktische Ausrüstung mit Woodland-Tarnmuster gibt es hier:
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